Geboren am 3. Januar 1944 in Plainfeld bei Salzburg, maturierte Paul Ganzenhuber 1965 an unserer Schule. Danach folgten die Ableistung des damals neunmonatigen Präsenzdienstes beim Bundesheer und das Studium für das Lehramt an der Philosophischen Fakultät der Universität in Innsbruck in der Fächerkombination Sport, Geschichte, Psychologie. Neben dem Studium absolvierte Ganzenhuber Zusatzausbildungen in verschiedenen Sportarten, die staatliche Schilehrerausbildung, die staatliche Trainerausbildung Schi-alpin, die staatliche Fußball-Trainerausbildung (Lizenztrainer) und die staatliche Ausbildung zum Sprunglauftrainer.
1973 begann er seine Lehrtätigkeit an der Internatsschule für Schisportler Stams (Synonym-Skigymnasium) als Lehrer für Geschichte und Sportkunde (schriftliches Maturafach), als Sportlehrer und Trainer für Schi-Alpin (bis 1978) und als Erzieher im Internat. Schon im Jahr darauf übernahm er die Schispringertruppe (von Pionier Baldur Preiml) am Schigymnasium Stams (mit Karl Schnabel, Toni Innauer, Willi Pürstl usw.). 1978 wurde er Trainer des Nachwuchskaders für Sprunglauf im ÖSV bei gleichzeitiger Tätigkeit als Lehrer, Trainer und Erzieher am Schigymnasium Stams.
1984 wurde er schließlich Nationaltrainer für die ÖSV Schisprung Nationalmannschaft. Von 1988 bis1999 war er sportlicher Gesamtleiter für den Bereich Sprunglauf im ÖSV sowie sportlicher Leiter im Schigymnasium Stams. Danach bliebe er bis 2009 Nachwuchsreferent für den Sprunglauf im ÖSV und ab 2000 bekleidete der das Amt des Direktors an der Internatsschule für Schisportler Stams, ehe 2005 er 2005 in Pension ging. Daneben war Paul Ganzenhuber seit 1988 auch Vorsitzender des Komitees der FIS (internationaler Schiverband) für Weltcup und Kalenderplanung und seit 1994 Vorsitzender des Komitees Sprunglauf in der FISU (International University Sports Federation).
Seit 2007 fungiert Ganzenhuber als Projektmanager für den Aufbau des Schisprungsportes in Rumänien im Auftrag der ÖMV (Österr. Mineral-Öl-Verwaltung), sein Tätigkeitsbereich umfasst den Aufbau eines leistungsorientierten, kompetitiven Sprunglaufteams, den Aufbau einer sportwissenschaftlich fundierten Trainerausbildung gemessen an internationalen Maßstäben im Schisprungsport, die Zusammenarbeit mit der Universität Brasov (Kronstadt) im Bereich wissenschaftliche Forschung bezüglich Skisprungtechnik, die Errichtung einer entsprechenden Infrastruktur (Sprungschanzen, Trainingsräume usw., gemessen an internationalen Standards), die Implementierung eines Schigymnasiums nach Stamser Vorbild, die Durchführung von internationalen Wettkämpfen und internationalen Jugendbewerben. Seit 2012 ist er Vize-Präsident des Rumänischen Schiverbandes.
Prof. Mag. Paul Ganzenhuber ist seit 1970 verheiratet, hat eine Tochter und zwei Enkelkinder. Seit 1973 wohnt er in Stams (Tirol).
In seiner Jugendzeit war Paul Ganzenhuber ein begeisteter Amateurboxer, ein erstklassiger Alpin-Skiläufer, aber nie ein Skispringer. Eher zufällig landete er bei den nordischen Weitenjägern. Als Lehrer am Skigymnasium Stams, als Trainer der österreichischen Nationalmannschaft und als FIS-Delegierter prägte er die Entwicklung des Sprungsportes in den letzten vierzig Jahren wie kein Zweiter und hielt sich dennoch immer bescheiden im Hintergrund. Ganzenhuber ist unbeirrt immer seinen Weg gegangen, weil er stets überzeugt war von seinen Ideen. Immer schöpfte er aus einem Grundvertrauen heraus und einem Gefühl der Dankbarkeit. Sowohl Siege als auch Niederlagen zu spüren, war für ihn existentiell wichtig in beruflicher und privater Hinsicht.
Ganzenhuber, dem ganzheitlichen, existenzialen, personalen Menschenbild verpflichtet, glaubt, dass jeder Mensch im Leben auf einen Platz gestellt wird um seine Berufung zu verwirklichen. Er glaubt, dass das Leben selbst den Menschen „be“ruft, Fragen an ihn stellt und ihn drängt, dass er seine Talente zur Entfaltung bringt. „Geh deinen Weg unbeirrbar weiter, du bist getragen, schöpfe immer wieder aus diesem Grundvertrauen und lass dich nicht beirren!“
