Ein Jahr für Afrika Wie ein Blitzschlag traf die Nachricht vom plötzlichen Ableben Michael Berghammers ein, der am 24.11.2005 einem Aortariss in der Brust erlag. Mit ihm ging ein sozial engagiertes Mitglied verloren. ein Jahr zuvor war er aus Afrika zurückgekehrt und hinterließ uns diesen Bericht über seine Tätigkeit dort: |
|
Am 7. Oktober 2004 kehrte ich von meinem einjährigen Freiwilligen Einsatz in Lomé/Togo nach Salzburg zurück. Voll Dankbarkeit darf ich auf ein Jahr voller Freundschaften, vielfältiger Eindrücke, Freude und Schmerz, Erfolge und Misserfolge zurückblicken. Im Rahmen des Projektes „Universitätspfarre Lomé“ war ich für das Projektmanagement der Wasserversorgung und der Außenbeleuchtung (auf Solarbasis) des 2ha großen Geländes verantwortlich. |
|
Das Projekt „Wasser“ konnte ich, nicht zuletzt auch aufgrund der großzügigen Unterstützung der „Altlieferinger“, erfolgreich abschließen: Seit August 2005 spendet die 304m tiefe Bohrung Wasser in ausreichender Menge und Qualität. Die Umsetzung des Projektes „Licht“ wurde aus organisatorischen und finanziellen Gründen auf eine spätere Projektphase verschoben. | |
Über den Projekteinsatz hinaus teilte ich einen großen Teil meines Tagesablaufs mit den Brüdern der St. Johannes Gemeinschaft, für die ich im Togo im Einsatz war. Das regelmäßige Gebet, die Messbesuche und die persönlichen Freundschaften stellten für mich eine einzigartige und wertvolle Basis für mein Leben in Afrika dar. Da ich auch sehr stark in die Seelsorge-Aktivitäten des Ordens am Campus eingebunden war, durfte ich darüber hinaus auch zahlreiche afrikanische Studenten, ihr Leben, Ihre Freuden und ihre Leiden kennen lernen. Insgesamt macht das Projekt erfreuliche Fortschritte: Die Arbeiten am Studentenblock (Bibliothek, Studiersäle, Internetcafé, Cafeteria etc.) sind bereits abgeschlossen, für die Innenausstattung wird noch die notwendige finanzielle nterstützung gesucht. Weiters soll die 1.000 Sitzplätze umfassende Kirche bis Ende des Jahres fertig gestellt sein. In den folgenden Abschnitten werden einige allgemeine Informationen über das Projekt gegeben. Weitere aktuelle Informationen sind auf der Internetseite www.togo.stjean.com zu finden. |
Schwache wirtschaftliche Entwicklung, hohe Arbeitslosigkeit, traditionelle Werte gegenüber westlichen Einflüssen, Korruption und Machtmissbrauch durch politische Unreife und unzureichende sanitäre sowie medizinische Versorgung. Dennoch ist der Togo auch ein Land voll der Hoffnung. Die Menschen sind generell sehr freundlich und genügsam, die togolesische Jugend ist motiviert und auf der Suche nach Wegen in eine bessere Zukunft. Oft fehlen ihr dafür jedoch die Mittel. | |
Die ca. 15.000 Studenten der bisher einzigen Universität des Landes haben mit äußerst schwierigen Bedingungen zu kämpfen wie extrem hohen Studiengebühren, kaum leistbaren Studentenheimen und Mensa, einer schlecht ausgestatteten Bibliothek, kaum vorhandenen Praktikumsplätzen, keinen Versammlungsorten außerhalb der Hörsäle, keine Freizeiteinrichtungen außer den Sportplätzen und schließlich den schlechten Berufsaussichten nach Abschluss eines Studiums. Der Wertewandel, der die Voraussetzung für eine nachhaltige Veränderung des Landes notwendig wäre, wird durch das aktuelle System gehemmt. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten, die jungen Togoleser in dieser so notwendigen Entwicklung solider menschlicher Grundwerte zu unterstützen. | |
Im September 2001 folgte die St. Johannes Gemeinschaft, eine katholische Ordenskongregation französischen Ursprungs, der Einladung des Erzbischofs von Lomé, Mgr. Philippe Kpodzro, und gründete eine Niederlassung in der togolesischen Hauptstadt Lomé. Sie wird mit der Betreuung und Seelsorge der Studenten der Universität betraut. Diese Aufgabe beinhaltet auch den Bau einer Universitätspfarre, die den Studenten ein geistiges Zuhause sein soll, aber auch ein Ort, an dem sie einen geeigneten Rahmen für Studium und Freizeit vorfinden. Das Ziel des Projektes ist die Gründung einer Universitätspfarre und eines St. Johannes Zentrums mit den folgenden Aufgaben: | |
- Unterstützung der Studienaktivitäten (Bibliothek, Lesesaal etc.) - Angebote zur Freizeitgestaltung (Sportplatz, Cafeteria, Freilufttheater etc.) - Unterstützung bedürftiger Studenten durch kostenlose Kredite, Medikamente, Nahrungsmittel und Kleidung - Unterstützung der Persönlichkeitsentwicklung und Vermittlung einer christlichen Wertebasis - Aufbau von Firmennetzwerken |
Auf einem zwei Hektar großen Gelände soll eine Infrastruktur entstehen, die wegweisend für die Zukunft der Studenten, ja vielleicht sogar des Landes sein soll: Qualität und Nachhaltigkeit: Beim Bau wird großer Wert auf die Qualität und Dauerhaftigkeit des Projektes gelegt. Schon in der Bauphase soll sicher gestellt werden, dass nach Abschluss der Konstruktionen die Betriebs- und Instandhaltungskosten so gering wie möglich ausfallen. |
|
Funktionalität: Alle geplanten Einrichtungen haben direkt oder indirekt dem physischen und geistigen Wohlergehen der Studenten zu dienen. Harmonie: Durch die Harmonie von afrikanischer Tradition und Modernität soll für die Studenten ein Ort entstehen, der die Begegnung mit Gott und untereinander fördert. Effizienz: Da sich das Projekt ausschließlich aus Spenden finanziert, gilt ein besonderes Augenmerk der Effizienz der eingesetzten Mittel. Die Spenden werden zu 100% direkt für das Projekt verwendet. Regionalität: So weit dies möglich ist, werden für die Umsetzung des Projektes lokale Firmen und Handwerker herangezogen. |
|
Das von der Erzdiözese zur Verfügung gestellte Gelände befindet sich im geografischen Herzen der Stadt, nicht weit von der Universität entfernt, an einer Lagune. Insgesamt sind dort zahlreiche Bauten geplant: eine Bibliothek, eine Cafeteria, ein Internet-Café, ein Konferenz-Saal für die Weiterbildungsvorträge, ein Freilufttheater für kulturelle Veranstaltungen, ein Sportplatz (Basket- und Volleyball), eine Kirche mit 600 Sitzplätzen, zwei Exerzitienhäuser, ein Ausstellungssaal für Projekte und Veranstaltungen, ein Pfarrsaal für den Betrieb des Religionsunterrichts für die Studenten, ein Priorat, für acht Geistliche und zusätzliche Gäste. | |
Das gesamte Projekt (ca. 1,2 Mio. €) wird rein durch Spenden von Privatpersonen, Firmen und karitativen bzw. kirchlichen Organisationen finanziert. Bisher konnte ca. ein Drittel der Finanzierung sichergestellt werden. Die Umsetzung richtet sich grundsätzlich nach dem Finanzierungsstand, es werden keine Ausgaben getätigt, deren Finanzierung nicht bereits sichergestellt ist. Spenden kommen zu 100% direkt dem Projekt zugute. Bankverbindung: |