Meine Zeit in Brasilien
von Daniel Üblagger (MJ 06a)

Daniel Üblagger, Chevalierpreis-Träger 2005, Maturant an unserer Schule 2006 und seitdem Mitglied der Altlieferinger entschloss sich bald nachs eienr Matura für einige Monate nach Brasilien zu P. Walter Licklederer zu gehen um diesen in der Missionsarbeit zu unterstützen. Mit dem Gewinn aus dem Chevalierpreis, dem Erlös eines eigens initiierten Benefizkonzerts, sowie zahlreichen (Flöten-) Spenden brach er auf .... und mit unzähligen Erlebnissen kehrte er zurück. Sein Eindrücke hat er nun in der Oster-Ausgabe 2007 des Brasilien Rundbriefs wiedergegeben:


Viele Menschen verbinden mit Brasilien, Strand, Sonne, Meer und Karneval. Ein Land der Schönheit und der Träume. Wer schon einmal in Rio auf einem Fest war, weiß, wie ein Fest gefeiert wird. Doch Brasilien ist nicht nur das Ferienparadies, wie wir es kennen - es hat auch ein ganz anderes Gesicht. Armut, Elend, Gewalt und Ungerechtigkeit ist das Los von dem Großteil der Bevölkerung Brasiliens.
P. Walter Licklederer gab mir die Möglichkeit, diese Realität kennen zu lernen. Für ein halbes Jahr durfte ich in seiner „Missionsstation“ mitarbeiten. Dadurch konnte ich einen Einblick in das Leben der armen und bedürftigen Menschen Brasiliens gewinnen. Wenn ich heute auf dieses halbe Jahr zurückschaue, waren es Monate, in denen ich viel Neues gesehen, viele liebe Menschen kennen gelernt und sehr viel gelernt habe - diese 6 Monate werden mich für mein ganzes Leben prägen.

Damit ihr einen kleinen Einblick in meine Erfahrungen der letzten sechs Monate bekommen könnt, will ich von einigen Erlebnissen erzählen:
Für mich war ein Traum in Erfüllung gegangen, als ich erfuhr, dass ich ein halbes Jahr nach Brasilien gehen kann und Ende Juli war es dann soweit, meine Reise sollte beginnen. In Brasilien angekommen wurde ich von vielen neuen Eindrücken überschüttet. Ich befand mich auf einem anderen Kontinent, in einem anderen Land und eine mir fremde Kultur umgab mich - von der Sprache gar nicht zu sprechen. Die Freundlichkeit und Offenheit der Menschen sagte mir sehr zu und ich lebte mich schnell in Itaitinga bei P. Walter und P. Thomas ein.
Nach meiner „Eingewöhnungszeit“ fing ich an, in den Kinderwerken Flötenunterricht zu geben. Natürlich war das nicht so leicht, wie ich mir das vorgestellt habe. Die Kinder verstanden mich nicht und ich verstand die Kinder oft nicht. Auch die Kinder sind offen und freuen sich, wenn jemand für sie Zeit hat und sie eine Abwechslung in ihrem Leben bekommen. Deshalb hatten wir in unseren Stunden auch immer viel Spaß. Mit der Zeit lernte ich die Sprache und auch die Kinder immer besser kennen und so wurden mit der Zeit unsere unorganisierten Stunden zu richtig produktiven Einheiten.
Ich hatte gegen Ende meiner sechs Monate zwei Flötengruppen mit jeweils zehn Kindern, die auch in der Weihnachtsmette „Stille Nacht“ und „Jingle Bells“ spielen konnten und durften. In unseren Flötenstunden war ich aber nicht immer der Lehrer, sondern die Kinder lehrten mich sehr viel. Was für mich am Berührernsten war, ist die Dankbarkeit, die von den Kindern ausging. Sie waren einfach dankbar, weil ich Zeit für sie hatte. Es war für mich so schön eine aufrichtige Dankbarkeit von den Kindern zu erfahren. Das ist etwas, das ich, wieder in Österreich, sehr vermisse und leider nicht all zu oft sehe.

Eine große Bereicherung stellten auch die vielen Einladungen bei den „Einheimischen“ dar. Hier waren es vor allem die Gastfreundschaft und die Lebensfreude der Menschen, die mich so berührt haben. Dazu möchte ich gerne ein Beispiel erzählen: In unserer Nachbarschaft lebte eine Familie, die so arm war, dass sie manchmal keinen Strom, kein Wasser und nicht viel zu Essen hatte. Dennoch war ich einmal zu Besuch dort und bekam sofort einen Kaffee und sie teilten freudig ihr Essen mit mir. Ich finde es sehr erstaunlich und beeindruckend, wie diese Menschen das Wenige, das sie besitzen, teilen.

Ebenso schön finde ich die Fröhlichkeit, mit der die Menschen jeden Tag bewusst leben. Diese Fröhlichkeit fiel mir vor allem bei den Kindern auf. Depressive Kinder gibt es so gut wie gar nicht und jeder Tag wird mit Freude und Liebe gelebt. Dabei muss man bedenken, dass diese Kinder oft in schwierigen Familienverhält-nissen leben, sehr wenig haben und große Armut ertragen müssen. Ich habe mir oft gedacht, dass es bei uns so viele Kinder gibt, die alles haben und dennoch sind diese Kinder oft sehr unglücklich. Ich sah bei den Straßenkindern sehr deutlich, dass Reichtum alleine nicht ausreicht, um glücklich zu sein - man kann mit nichts viel glücklicher sein.

Eine große Bereicherung stellten auch die vielen Einladungen bei den „Einheimischen“ dar. Hier waren es vor allem die Gastfreundschaft und die Lebensfreude der Menschen, die mich so berührt haben. Dazu möchte ich gerne ein Beispiel erzählen. In unserer Nachbarschaft lebte eine Familie, die so arm war, dass sie manchmal keinen Strom, kein Wasser und nicht viel zu Essen hatte. Dennoch war ich einmal zu Besuch dort und bekam sofort einen Kaffee und sie teilten freudig ihr Essen mit mir. Ich finde es sehr erstaunlich und beeindruckend, wie diese Menschen das Wenige, das sie besitzen, teilen. Ebenso schön finde ich die Fröhlichkeit, mit der die Menschen jeden Tag bewusst leben. Diese Fröhlichkeit fiel mir vor allem bei den Kindern auf. Depressive Kinder gibt es so gut wie gar nicht und jeder Tag wird mit Freude und Liebe gelebt. Dabei muss man bedenken, dass diese Kinder oft in schwierigen Familienverhältnissen leben, sehr wenig haben und große Armut ertragen müssen.

Ich habe mir oft gedacht, dass es bei uns so viele Kinder gibt, die alles haben und dennoch sind diese Kinder oft sehr unglücklich. Ich sah bei den Straßenkindern sehr deutlich, dass Reichtum alleine nicht ausreicht, um glücklich zu sein - man kann mit nichts viel glücklicher sein.
Neben dieser sozialen Arbeit, die ich kennen lernen durfte und wo ich mitarbeiten durfte, gab es auch die pastorale Arbeit von P. Licklederer. Dadurch lernte ich auch in spiritueller Hinsicht viel dazu und konnte mich auch weiterentwickeln. Es bewegte mich immer sehr einen Gottesdienst mitzufeiern. Die Intensität, mit der dieser gefeiert wurde, ist mir immer sehr ans Herz gegangen. Man erkannte, was der Glaube für die Menschen bedeutet: Hoffnung, Liebe und Geborgenheit. Ich fand das immer sehr schön anzusehen, was für eine essentielle Stütze der Glaube für die Menschen ist.

Man darf aber auch die Arbeit der Patres nicht vergessen. Zu Zweit betreuen Pater Walter und Pater Thomas 24 Gemeinden und nebenbei haben sie auch noch die organisatorische Arbeit der Gemeinden zu erledigen und neben all dieser Arbeit leisten sie dann auch noch diesen großen sozialen Einsatz mit den verschiedenen Projekten. Ich glaube sagen zu können, dass sie sich wirklich mit aller Kraft für das Wohl und die Bedürfnisse der Menschen einsetzen.

Mit großer Dankbarkeit und einem großen „Vergelt's Gott“ an Pater Walter und Pater Thomas für dieses halbe Jahr, möchte ich mich von Euch verabschieden.

Daniel Üblagger

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