Interview mit Michael "Stootsie" SteinitzMichael Steinitz maturierte 1984 (Klasse 8b) an unserer Schule und zählt heute mit seiner Band The SEESAW zu den Fixsternen des Salzburger Pophimmels. |
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Am 29. September 2006 sorgte das Trio im Theatersaal - hier gibt's mehr dazu - mit knackigen Beats und markantem Sixties-Pop für gute Stimmung. Ein paar Wochen danach traf Oliver Baumann"Stootsie" zu einem kurzen Gespräch unter Altlieferingern. |
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S: Also ohne die Schule wär' gar nichts. Ich hab' hier in der Schule Gitarre und ein bisserl Klavier spielen gelernt, wir haben tolle Lehrer gehabt, Prof. Lachinger und natürlich P. Fuchsberger, der wirklich großartig war und einfach ein Gefühl für Musik gehabt hat wie kaum ein anderer, ein Wahnsinn! Da ich halbintern war bis in die 8. Klasse, gemeinsam mit einem Freund, haben wir ein kleine community gegründet, uns beide das Gitarre spielen selber gelernt und das hat sich dann auch zu Hause fortgesetzt. Unsere Eltern haben sich angefreundet und wir waren oft draußen in Mattsee. Dort gab's dann die ersten Neil Young-Wochenende und wir haben auch gleich unsere erste Band gegründet an, mit 16 oder so. Dafür war nur die Schule der Ursprung des Geschehens. |
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OCB: War das also eine klassische Schulband? |
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S: Nein, es waren zwei – Bass und Schlagzeug – aus Mattsee und drei aus unserer Klasse. Wir haben uns „Cues au mains“ genannt, das stand früher auf der Unterseite der Espandrillos. Und haben dann relativ schnell Auftritte bekommen auf Bällen und in Mattsee, auf einem Schulfest in Hallein. Wir hatten irrsinnig viel Programm, 60 Nummern, fünf Stunden lang. Leider gibt's davon keine Aufnahmen, das ist wirklich Schade, und auch nur ganz wenige Photos. |
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OCB: Kannst du mir ein prägendes Erlebnis aus deiner Schulzeit schildern? |
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S: Ja, mein prägendstes Erlebnis war ein Auftritt der damaligen Schulband, das hat mein ganzes Leben verändert, als die damals im Festsaal gespielt haben und der Gitarrist mit einer weißen Stratocaster auf der Bühne gestanden ist, das war Wahnsinn. Denn da war ich so 12 oder 13, und es gab kein Internet und auch im Fernsehen hat man ja kaum Popmusik gesehen, bestenfalls Ilja Richter und „Hitparade im ZDF“ mit Dieter Thomas Heck. „Okay“ hat dann einmal angefangen, aber das war's. Und so war das im Theatersaal meine erste E-Gitarre, die ich ganz real gesehen habe und das hat mich komplett aus der Bahn geworfen, im positiven Sinne natürlich. Tja, und da bin ich jetzt. |
OCB: Wie war es dann selbst Jahre später im Theatersaal aufzutreten? |
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S: Darauf hab' ich mich irrsinnig gefreut, ich hab' den Theatersaal lange nicht mehr gesehen und die Dimensionen nicht mehr abschätzen können, denn wenn du als 10-Jähriger so einen Meter groß bist, dann ist der Theatersaal ja riesig … Gut, er war dann auch ganz schön groß und sehr schön, die Bühne mit dem Theaterlicht von unten. Es war ein sehr schöner Abend für mich! |
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OCB: Hattest du gleich schon zu Matura-Zeiten beschlossen Musiker zu werden oder wann fiel die Entscheidung, wo doch gerade viele Schüler diese Schule verlassen um BWL, Jus oder Medizin zu studieren? |
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OCB: Ich mutmaße‚ dass die Zeit noch nicht so weit ist, aber denkst du, du wirst von der Musik leben können? |
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S: Also, wenn man keine großen Ansprüche hat, geht's eigentlich jetzt schon. Und wenn man die angeborene Faulheit überwinden könnte und fleißiger wäre, würde es leicht gehen. Wir haben uns jetzt ca. zwei Jahre zu sehr auf Partner, auf eine Konzertagentur und auch auf die Plattenfirma verlassen, dass die die Dinge für uns checken, aber eigentlich haben wir das immer selber besser gemacht. Und das werden wir jetzt wieder forcieren, denn es gibt keine Exklusivverträge und so lassen wir uns gerne unterstützen, aber durch den Nachwuchs für Max hat sich hier eine kleine Pause ergeben und das war ganz gut so. Aber die Plattenfirma, sprich der Vertrieb unseres Labels, bleibt natürlich. |
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OCB: Bezüglich Faulheit muss ich jetzt nachfragen, denn auf der website heißt es, dass du Spätaufsteher nicht magst, das klingt ohnehin eher nach fleißigem Menschen. Stimmt das? |
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S: Ja, ich selber bin eher Kurzschläfer, aber wir haben einmal einen in der Band gehabt, den konntest du vor 12 Uhr nicht anrufen und das war schrecklich, denn wenn's eventuell wirklich wichtig war, war er unansprechbar. |
OCB: Ist es für dich vorstellbar irgendwann einmal, sollte die Musik nicht mehr ausreichen, einen „gewöhnlichen“ Beruf zu ergreifen? |
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S: Das dürfte schon an der 150er-Marke kratzen. Und dazu kommen noch ca. 60 Verstärker. Die stehen alle da so herum und ich muss mich auch manchmal fragen, ob das noch etwas bringt, und ich muss jetzt auch einige verkaufen, damit für den Hauskauf genug Eigenmittel da sind. Jetzt muss ich nur noch klären, welche … das wird schwierig. |
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OCB: Lass uns weiter über die Zukunft reden: Ihr ward vor kurzem beim Amadeus Award nominiert, wie stets aktuell um die Band, wie geht's weiter? |
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OCB: Und wie schaut's aus mit dem Frequency – Festival? Seid ihr wieder – wie letztes Jahr – auf Abruf? |
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S: Ja, da arbeite ich noch daran, weniger mit den Aufnahmen, als mit dem ganzen Drum-Herum, denn da möchte ich wieder reduzieren, denn es geht manches schon wieder zu sehr über das Ziel, mit vier Spuren auszukommen, hinaus: 10 Gitarren und Schlagzeug ist einfach zuviel. Ich möchte eigentlich nur Gitarre, Klavier und Chorgesang als Rahmen. Das soll eher wie so ein erweitertes Demo klingen. |
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OCB: Tja, dann viel Glück dabei und Danke für das Gespräch! |